Prof. Dr. Matthias Glaubrecht

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Vita
1984–89 Studium der Biologie und Geologie-Paläontologie in Hamburg; 1994 Promotion in Hamburg; 1994–95 wiss. Mitarbeiter am Zoologischen Institut u. Museum der Univ. Hamburg; 1996 Visiting Research Fellow am Australian Museum Sydney; 1997–2014 Kurator für Malakozoologie am Museum für Naturkunde in Berlin, 2006–9 Leiter der Abteilung Forschung am Museum für Naturkunde Berlin und Mitglied im Direktorium; 2010 Habilitation an der Humboldt-Universität Berlin; seit 2010 Gast-Professur an der Silpakorn University Nakhom Pathom, Bangkok, Thailand. Seit 2014 Professor für Biodiversität der Tiere an der Universität Hamburg und Gründungsdirektor des Centrums für Naturkunde (CeNak).
Preise & Mitgliedschaften: Werner und Inge Grüter-Preis des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft, 1996; Bscher-Medienpreis der Humboldt-Universitätsgesellschaft, 2006.
Publikationen (Auswahl)
- Das Ende der Evolution. Der Mensch und die Vernichtung der Arten, München 2019.
- (Hg.) Adelbert von Chamisso. Reise um die Welt, Berlin 2013.
- (gem. Nils Seethaler, Barbara Teßmann und Katrin Koel-Abt) The potential of biohistory: Re-discovering Adelbert von Chamisso’s skull of an Aleut collected during the ›Rurik‹ Expedition 1815–1818 in Alaska. In: Zoosystematics and Evolution 89 (2013), H. 2, S. 317-336.
- (gem. mit Wolfgang Dohle) Discovering the alternation of generations in salps (Tunicata, Thaliacea): Adelbert von Chamisso’s dissertation »De Salpa« 1819 – its material, origin and reception in the early nineteenth century. In: Zoosystematics and Evolution 88 (2012), H. 2, S. 317-363.
- Naturkunde mit den Augen des Dichters. Mit Siebenmeilenstiefeln zum Artkonzept bei Adelbert von Chamisso. In: Korrespondenzen und Transformationen. Neue Perspektiven auf Adelbert von Chamisso, hg. von Marie-Theres Federhofer und Jutta Weber, Göttingen 2012, S. 51-84.
- (Hg.) Evolution in action. Case studies in adaptive radiation, speciation, and the origin of biodiversity. Special volume from the SPP 1127 »Radiations – Genesis of Biological diversity« of the DFG, Heidelberg – Berlin 2010.
Forschungsprojekt
"Why are There So Many Species?"
Vorstellungen von Kraft – verstanden als Ursache, die Veränderung bewirkt – durchziehen im Bereich der Naturwissenschaften keineswegs nur die Physik, sondern haben als Form, Vielfalt und Verbreitung bestimmende Einflussgrößen bzw. Evolutionsfaktoren auch in der Naturkunde allmählich stärkere Kontur gewonnen.
Mehrfach wurde jüngst die Biologie als autonome Wissenschaft – mithin eine, die in ihren Grundlagen nicht reduziert werden kann etwa auf die Physik – betont und argumentativ untermauert. Unter der Prämisse, durchgängige Leitlinien darzustellen, lassen sich für die Biologie essentielle Kräfte in mehrfacher Weise charakterisieren.
Zur Klärung der sich wandelnden Vorstellungen zur Wirkung von Naturkräften im Kontext der Biodiversität bietet sich eine synergistische Betrachtung insbesondere der Ökologie unter dem Blickwinkel der Evolution an. Hier klassisch verstanden als Lehre vom Haushalt der Natur, ist Ökologie zwar als zentrale biologische Disziplin ausgeprägt, deren konzeptionelle Grundidee von wirksamen, etwa Gleichgewicht einstellenden Umwelt-Kräften aber noch eingehender zu studieren.
Vorstellungen von einem dynamischen Gleichgewicht, einem sich immer wieder neu und wie von selbst einstellenden Zustand, ziehen sich durch die naturkundliche Forschung im Bereich der erst sehr viel später Ökologie genannten Disziplin; indes ohne dass bisher eine systematische Untersuchung die jeweilige Perzeption jener Natur-Kräfte sondiert und analysiert hätte, die dem Zustandekommen eines solchen Gleichgewichts zugrunde liegen könnten.
Das Ziel des Vorhabens ist es, sich einer Bewertung von Vorstellungen zur sich verändernden Beantwortung der Frage nach den Kräften, Faktoren und Mechanismen biologischer Vielfalt (Biodiversität) zu nähern.