WORKSHOP
»DIE ÜBERWÄLTIGENDE KATASTROPHE«
Veranstaltungsdatum: 16. Dezember 2022, 9:30–15:30 Uhr
Veranstaltungsort: Gorch-Fock-Wall 3, 20354 Hamburg
Konzeption und Kontakt: laura.isengard@uni-hamburg.de
Beschreibung
Katastrophale Naturereignisse stehen im Spannungsfeld von Überwältigung und Bewältigung. Einerseits schlägt die von ihnen ausgehende Gewalt, ihre Größe sowie die Plötzlichkeit ihres Erscheinens in den Bann; sie macht nicht erst sprach- und schriftlos, sondern bringt bereits die menschliche Wahrnehmung an ihre Grenzen. Der von ihr ausgehende Schock setzt jedoch zugleich auch politische, soziale und kreative Energien zur Transformation (oder Restitution) der bestehenden Ordnung(en) frei. Auch das Erleben der Natur im Modus des Katastrophischen ist auf einen solchen Deutungsimpuls angewiesen, handelt es sich hierbei doch immer um eine nur nachträglich zu leistende Deutung.
Doch wie gehen die realistischen Texte mit der Herausforderung um, das Undenkbare und Überwältigende im Moment seines Hereinbrechens zu erfassen? Wie und über welche innerdiegetischen Figuren werden innerhalb der erzählten Welten das kaum Wahrnehmbare antizipiert und dargestellt werden? Wie werden die Natur- und Kulturordnung durch die Zäsur des Katastrophischen zueinander in Bezug gesetzt, wie werden sie dementiert oder affirmiert?
Programm
Programm
Veranstaltungsort: Gorch-Fock-Wall 3, 20354 Hamburg
Freitag, 16. Dezember 2022
9:30 | Clemens Günther (Berlin): Das Vorgefühl der Katastrophe – Narrative und epistemische Implikationen |
10:30 | Roman Widder (Berlin): Adalbert Stifter – Katastrophenimmunisierung im Chtuluzän |
11:30 | Laura Isengard (Hamburg): Katastrophe und Rettung bei Stifter und Raabe |
12:30 | Mittagspause |
13:30 | Oliver Völker (Frankfurt am Main): Instabiles Katastrophenwissen und Ozeanograhie in Storms Der Schimmelreiter |
14:30 | Felix Schallenberg (Jena): Meeresgewalten und Weltmodelle. Zur kultursemiotischen Funktion von Flutkatastrophen in Wilhelm Jensens Posthuma und Vor der Elbmündung |