Neuerscheinung: Frank Fehrenbach: Quasi vivo. Lebendigkeit in der italienischen Kunst der Frühen Neuzeit
8. Dezember 2020
„Lebendigkeit" ist der dominierende Topos in Kunst und Kunstdiskurs der Frühen Neuzeit. Er ist durch ein Paradox gekennzeichnet, denn die Werke leben nur scheinbar. In der Faszinationskraft beinah lebendiger Werke spiegelt sich aber auch die Unmöglichkeit, starre Grenzlinien zwischen tot und lebendig zu ziehen. Die Kunst erkundet hier experimentell, was auch die zeitgenössische Naturphilosophie beschäftigt.
Der fünfte Band der Reihe „Naturbilder. Images of Nature“ (Verlag De Gruyter, Berlin-Boston) untersucht die Übergänge zwischen Leben und Tod in Fallstudien zu frühen Grabmälern, anatomischen Darstellungen und skulpturaler Monochromie, zur Geschichte der Farbgebung, der Teleologie Vasaris, des non-finito Michelangelos und der Porträts Tizians. Das Spektrum der Untersuchungen umfasst aber auch erotische Bilder, Geldtheorie, Augenglanz und Stillleben, die visuelle Poesie des Barock, fürstliche Triumphzüge sowie Licht und Skulptur.
Frank Fehrenbach: Quasi vivo. Lebendigkeit in der italienischen Kunst der Frühen Neuzeit. Berlin: De Gruyter, 2021. 598 Seiten. ISBN: 978-3110374438.