SYMPOSIUM
»BEWEGTE KÖRPER – VERBORGENES WISSEN. ENERGIEN UND ÖKOLOGIEN KORPORALER PRAKTIKEN UM 1900«
Veranstaltungsdatum: 15./16. Mai 2025
Veranstaltungsort: Gorch-Fock-Wall 3, 20354 Hamburg
Beschreibung
An der Schwelle zum 20. Jahrhundert entfacht sich ein neues Interesse am bewegten Körper als Ort der Produktion und Transformation von Wissen. Dies manifestiert sich disziplinübergreifend in wissenschaftlichen und ästhetischen Feldern – von den Bewegungskünsten über die Medizin, die Psychologie bis zur arbeitswissenschaftlichen Optimierung körperlicher Fähigkeiten.
Eingebettet in relationale Denkweisen, die den Körper als integralen Teil komplexer Beziehungen zwischen Organismus und Umwelt betrachten, fungieren korporale Praktiken als Figurationen, an denen sich zirkulierende Kräfte und verborgene Energien materialisieren und transformieren: Diese prägen nicht nur künstlerische Praktiken, sondern auch wissenschaftliche Erkenntnismodelle, die dem bewegten Körper eine zentrale epistemische Funktion in der Erkundung bislang verborgener Wissensbestände zusprechen.
Das Symposium erkundet diese Figurationen in einem interdisziplinären Resonanzraum. Die Vorträge thematisieren die doppelte Funktion körperlicher Bewegung als räumliche und epistemische Transgression. Im Fokus stehen wissenschaftliche und künstlerische Praktiken, die den Körper als Medium zur Sichtbarmachung und Mobilisierung latenter Energien begreifen und damit die Grenzen zwischen subjektiver Erfahrung und objektiver Erkenntnis, zwischen materiellen und immateriellen Dimensionen der Wirklichkeit durchlässig machen.
Das Symposium ist eine Kooperation des DFG-Forschungsprojekts »Energie: Schlüsselkonzept der sowjetischen Avantgarde« (Berlin), der DFG-Kolleg-Forschungsgruppe »Imaginarien der Kraft« (Hamburg), des SNF-Doktoratprojekts »Ökologien des Körpers: Bewegungskulturen und Lebenswissenschaften im frühen 20. Jahrhundert« (Zürich) und des Doktoratprogramms »Epistemologien ästhetischer Praktiken« (Zürich).
Programm
Programm (aktualisiert 15.05.2025)
Veranstaltungsort: Gorch-Fock-Wall 3, 20354 Hamburg, Seminarraum
Donnerstag, 15. Mai 2025
14:30–15:00 | Werner Boschmann, Alexander Kamber: Begrüßung |
15:00–16:00 |
Margarete Vöhringer (Göttingen): The Foundation of Scientific Ophthalmology or – How to Make Vision Visible in the 19th Century Aus organisatorischen Gründen werden die Vorträge von Margarete Vöhringer und Sophie Witt getauscht. Sophie Witt (Hamburg): Hysterische Zeichen, bewegte Körper: Psychosomatik und Theateravantgarden um 1900 |
16:00–17:00 |
Sophie Witt (Hamburg): Hysterische Zeichen, bewegte Körper: Psychosomatik und Theateravantgarden um 1900 Aus organisatorischen Gründen werden die Vorträge von Margarete Vöhringer und Sophie Witt getauscht. Margarete Vöhringer (Göttingen): The Foundation of Scientific Ophthalmology or – How to Make Vision Visible in the 19th Century |
17:30–18:30 |
Sabine Huschka (Berlin): Tanzende Körper als Kraftfelder: Das Energetische als ästhetische Dispositionen Der Vortrag von Sabine Huschka muss leider kurzfristig entfallen. Der Vortrag von Irina Sirotkina wird vorgezogen: Irina Sirotkina (Durham): Modern Dance as Energy Embodied: European and Early Soviet Cases |
18:30–19:30 |
Der interaktive Workshop mit Irina Sirotkina wird vom 16.05.2025 vorgezogen: Irina Sirotkina (Durham): Interactive Workshop. The Embodied Experience of Impulse. A Workshop in Musical Movement (f. 1914) |
Freitag, 16. Mai 2025
10:00–11:00 | Sofia Michel (Göttingen): Depends on How to Cut and Glue: 1920’s Movement Photography and the Science of Art |
11:00–12:00 | Katharina Tchelidze (Lüneburg): „Diktatur des Bildes“ – Irakli Gamrekeli und die Bühnenkünste |
13:00–14:00 |
Irina Sirotkina (Durham): Interactive Workshop. The Embodied Experience of Impulse. A Workshop in Musical Movement (f. 1914) Der interaktive Workshop mit Irina Sirotkina wird vorgezogen auf den 15.05.2025. Der Vortrag von Mats Wercholad wird vorgezogen: Mats Wercholand (Weimar): Körper, Experiment, Wissenschaft: Gertrud Grunows Harmonisierungslehre im Kontext krisenhafter Raumwahrnehmung |
14:00–15:00 |
Mats Wercholand (Weimar): Körper, Experiment, Wissenschaft: Gertrud Grunows Harmonisierungslehre im Kontext krisenhafter Raumwahrnehmung |