Caroline Adler, M.A.
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Wissenschaftliche Mitarbeiterin
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Vita
Caroline Adler studierte Kulturwissenschaft und Philosophie an der Humboldt-Universität Berlin und Contemporary Art Theory am Goldsmiths College, University of London. Von 2020 bis 2023 war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Graduiertenkolleg „Literatur- und Wissensgeschichte kleiner Formen“ der Humboldt-Universität Berlin, in dessen Rahmen sie unter der Betreuung von Prof. Dr. Eva Geulen und Prof. Dr. Erdmut Wizisla ein kulturwissenschaftliches Promotionsprojekt zu Walter Benjamins Aufsatz „Moskau“ aufnahm.
Ihre Forschungsschwerpunkte sind Repräsentation, Methode und Literarisierung in den Arbeiten Walter Benjamins, Epistemologien des Ästhetischen sowie Theorie und Kritik wissenschaftlicher Ausstellungspraxis. Neben ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit arbeitete sie von 2017 bis 2020 am Haus der Kulturen der Welt und kuratiert freischaffend Diskurs- und Ausstellungsprogramme, zuletzt mit Eylem Sengezer das Ausstellungsprojekt Poröse Stadt – Grenzgänge des Urbanen im Kunstraum Kreuzberg. Sie ist Teil des Berliner Kollektivs diffrakt | zentrum für theoretische peripherie.
Publikationen
Herausgabe
- Kleinformate im Umbruch. Mobile Medien für Widerstand und Kooperation (1918–1933) (Reihe: minima, Bd. 8), hrsg. mit Maddalena Casarini und Daphne Weber. Berlin/Boston: De Gruyter 2023. https://doi.org/10.1515/9783111003009.
- Walter Benjamin in the European East (Reihe: Marx and Marxisms: New Horizons), hrsg. mit Sophia Buck. London: Routledge 2024 (in Vorbereitung).
Aufsätze
- „Neu gesehene Menschenfiguren“. Walter Benjamins Russland-Artikel in der Literarischen Welt 1927, in: Lea Liese und Yashar Mohagheghi (Hrsg.): Kleine Formen und Öffentlichkeit. Medialität des Politischen vom 19. Jahrhundert bis zur digitalen Gegenwart (Reihe: minima, Bd. 9). Berlin/Boston: De Gruyter 2024. S. 105–128. https://doi.org/10.1515/9783110770971-006
- Kleinformate im Umbruch. Einleitung (gem. mit Maddalena Casarini und Daphne Weber), in: Caroline Adler, Maddalena Casarini und Daphne Weber (Hrsg.): Kleinformate im Umbruch. Mobile Medien für Widerstand und Kooperation (1918–1933) (Reihe: minima, Bd. 8). Berlin/Boston: De Gruyter 2023, S. 1–12. https://doi.org/10.1515/9783111003009-001
- ‘Countless Constellations’ – Walter Benjamin's Moscow Literarization, in: Monica Bravo und Florian Grosser (Hrsg.): Another Revolution. Building Modern Worlds, Modernism/Modernity Print Plus. Baltimore: John Hopkins University Press 2024. [im Erscheinen]
- „Anschaulich, nicht theoretisch bereichert“ Walter Benjamins Moskau-Aufsatz, in: Frank Voigt, Nikos Papadakis, Jan Loheit und Konstantin Baehrens (Hrsg.): Material und Begriff. Arbeitsverfahren und theoretische Beziehungen Walter Benjamins. Hamburg: Argument 2019, S. 81–101.
Kleinere Beiträge (Auswahl)
- [Konferenzbericht] Walter Benjamin in the East. Networks, Conflicts, and Reception (gem. mit Sophia Buck), in: Journal of the History of Ideas Blog, 5. Dezember 2022. https://jhiblog.org/2022/12/05/walter-benjamin-in-the-east-networks-conflicts-and-reception/.
- [Rezension] Walter Benjamin’s antifascist education: from riddles to radio. Contemporary Political Theory (2021). https://doi.org/10.1057/s41296-021-00507-8.
- [Rezension] Dance of Values. In: Zeitschrift für Medienwissenschaft, ZfM Online, Onlinebesprechung, 30. Mai 2021, https://zfmedienwissenschaft.de/online/besprechung/dance-values.
- [Zeitungsartikel] Poröse Stadt. Grenzgänge des Urbanen (gem. mit Eylem Sengezer), in: taz Berlin [Sonderdruck], 28. August 2020.
- [Katalogtext] “Past in Each of its Moments be Citable” – an exhibition project on Walter Benjamin‘s Concept of History in the City of Istanbul. Istanbul: DEPO 2016.
Vorträge
- ‘Abschüssige Straßen des Grams, aufsteigende Pfade der Revolte’ – Benjamin und Lukács um 1923, gem. mit Sophia Buck, Tagung der Hellen Panke, RLS und ZfL „1923 – Sattelzeit der Revolution“, Leibniz-Zentrum für Kultur- und Literaturforschung ZfL, Berlin, 20.10.2023.
- „…ehemals gesicherte Begriffe von Gerechtigkeit“. „Drei Bücher [des Heute]“ und die Krisis der europäischen Intelligenz, International Walter Benjamin Conference „Politics of Justice: Text, Image, and Practice“ in der Sektion „Justice & Crisis“, SWPS Universität Warschau, 29.09.2023.
- „Es gibt viele Arten neue Grenzen zu errichten“ – Steyerl/Benjamin und die leere Mitte, Workshop „Wohnen in der leeren Mitte, Baustelle Brecht/Müller“, Literaturforum im Brecht-Haus, Berlin, 03.12.2021.
- „Neu gesehene Menschenfiguren“ – Walter Benjamins Russland-Berichte in der Literarischen Welt 1927, Tagung „Von der Anekdote zum Hashtag. Perspektiven auf die politische Kommunikation kleiner (literarischer) Formen“, Deutsches Seminar der Universität Basel in Kooperation mit dem Institut für Germanistische und Allgemeine Literaturwissenschaft der RWTH Aachen (digital), 26.06.2021.
- “A Turning Point in Historical Events” - Walter Benjamin's decisive Moscow Montage, 52nd and 1st Virtual Convention of the Northeast Modern Language Association (NeMLA) in der Sektion “Writing in Crisis: The Literature of the 1920s”, 12.03.2021.
- „[…] daß jede prinzipielle allgemeine Untersuchung sofort wieder einen ihr eigenen Gegenstand findet“: Literarische Methode in Walter Benjamins Moskau-Aufsatz, International Walter Benjamin Conference ”Walter Benjamins Methoden. Das Vermächtnis der Frankfurter Schule im heutigen Kontext” in der Sektion „Benjamins Schriften: Methodik, Archiv, Edition“, University of Oxford, 25.09.2017.
- „Das Kreatürliche gerade dadurch sprechen zu lassen“. Benjamins Moskau-Essay im Kontext der Zeitschrift „Die Kreatur“, Workshop „Material und Begriff. Arbeitsverfahren und theoretische Beziehungen Walter Benjamins“, Leibniz-Zentrum für Kultur- und Literaturforschung ZfL, Berlin, 25.03.2017.
- Benjamins Figur des Sammlers und der Engel der Geschichte, Klee/Benjamin-Studientag anlässlich der Ausstellung „L’Ironie à L’Ouevre“, Deutsches Forum für Kunstgeschichte / Centre Pompidou, Paris, 17.05.2016.
Lehre
- WiSe 2021/2022, Seminar (B.A.) Kritik des Ausstellens, Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Kulturwissenschaft, https://www2.hu-berlin.de/ausstellungskritik/.
- WiSe 2015/2016, Projekttutorium (B.A./M.A.) Raumgewordene Vergangenheit. Bilddenken und Denkbilder in Walter Benjamins „Berliner Kindheit um neunzehnhundert”, gem. mit Monique Ulrich (HGB Leipzig), Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Kulturwissenschaft, https://www.hu-berlin.de/de/studium/reform/projekttutorien/adler_ulrich.
- SoSe 2015, Projekttutorium (B.A./M.A.) Raumgewordene Vergangenheit. Erinnerungsräume, Texträume, Denkräume in Walter Benjamins “Berliner Kindheit um neunzehnhundert”, gem. mit Monique Ulrich (HGB Leipzig), Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Kulturwissenschaft.
- SoSe 2014, Tutorium (B.A.) Einführung in das Wissenschaftliche Arbeiten, Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Kulturwissenschaft.
- WiSe 2013/2014, Tutorium (B.A.) Einführung in das Wissenschaftliche Arbeiten, Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Kulturwissenschaft.
- SoSe 2013, Tutorium (B.A.) Einführung in das Wissenschaftliche Arbeiten, Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Kulturwissenschaft.
Forschungsprojekt
Kraftfelder der Geschichte. Walter Benjamins Moskauer Erträge
Das Forschungsprojekt verortet Walter Benjamins Aufsatz Moskau als Ertrag seiner Reise in das postrevolutionäre Moskau im Winter 1926/27 historisch und systematisch im Rahmen Benjaminscher Schreibpraxis. Im Zentrum stehen dabei sowohl das Darstellungsverfahren der Konstruktion von Benjamins sogenanntem Moskauer Tagebuch hin zur Form(ierung) des Aufsatzes selbst, als auch eine Bewertung dieses Schreibexperiments im Verhältnis zum ‚unaufhörlichen Organisationswandel‘ der jungen Sowjetunion.
Innerhalb jenes von Benjamin als ‚Kraftfeld‘ beschriebenen historischen Momentums gerät der Anspruch auf Anschaulichkeit und Zugänglichkeit mit Formen der Abstraktion, Konstruktion und Montage in Spannung. In Auseinandersetzung mit (beispielsweise) Goethes Begriff ‚Zarter Empirie‘, Friedlaenders Lehre ‚Schöpferischer Indifferenz‘, als auch der sowjetischen Lebenswelt – wie den bildstatistischen Experimenten sowjetischer Pädagogik – bearbeitet Benjamin jenes konflikthafte Verhältnis von Wirklichkeit und Darstellung: „Eigene Gedanken in ein vorgegebenes Kraftfeld einzutragen“, daran sei, so Benjamin, das neue sowjetische Leben gebunden – andererseits sollten Kunst und Literatur als konstruktive Verfahren auch die emanzipative Freisetzung ‚gewaltiger Kräfte‘ für die Revolution ermöglichen.
Angelegt als Benjamin-Studie möchte das Forschungsprojekt darüber hinaus auch einen Beitrag zu einer Neubewertung der Synergien der Moderne leisten, die nicht nur in den Bewegungen der sowjetischen Avantgarde zu finden ist, sondern ihre Aufmerksamkeit auf die pragmatischen Faktoren einer Literarisierung der Lebenswelt und die Reformatierung von Kräfteverhältnissen und Wissensordnungen innerhalb historischer Ausnahmesituationen lenkt.
Konferenzen und Workshops
- Internationale Konferenz Walter Benjamin in the East – Networks, Conflicts, and Reception, Co-Organisation gem. mit Sophia Buck (Oxford/ZfL), Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung, Berlin, gefördert durch OX/BER Research Partnership, ZfL Berlin und GRK „Kulturtransfer und ‚kulturelle Identität‘“, 07.–09.07.2022.
- Workshop Krise und Kleinformat. Von der Institutionskritik zur politischen Mobilisierung (1918—1933), Co-Organisation gem. mit Maddalena Casarini und Daphne Weber (HU Berlin), Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Deutsche Literatur, 16.–18.09.2021.