Call: Workshop 06.–08.05.2026 »›Zugkräfte‹ Potenziale der Kunst im Trecento«, Warburg-Haus und Kolleg, Hamburg
7. November 2025
Die DFG-Kolleg-Forschungsgruppe »Imaginarien der Kraft« (UHH) lädt zu Einreichungen für den Workshop »›Zugkräfte‹ Potenziale der Kunst im Trecento« ein, der vom 06.–08.05.2026 im Warburg-Haus Hamburg sowie im Seminarraum der Kolleg-Forschungsgruppe »Imaginarien der Kraft« stattfinden wird.
Ziehen, hervorziehen, anziehen, fesseln. Die Frage nach den »Zugkräften« in der italienischen Kunst des 14. Jahrhunderts wurde von der Forschung nur ansatzweise ergründet. Mit ihnen geraten jedoch Qualitäten in den Blick, die es erlauben, Herstellungsprozess, Materialität und Medialität einerseits, Motive und Betrachtende andererseits in ihren physischen, metaphysischen wie auch technischen und ästhetischen Dimensionen zu adressieren und miteinander in Beziehung zu setzen. Denn nicht zufällig, so die Ausgangsthese, lässt Francesco Petrarca die ratio in seinen 1350–1366 verfassten Heilmitteln beiderlei Glücks (De remediis utriusque fortunae) eine „Kraft“ (vis) in Anschlag bringen, um vor der verführerischen Wirkung der Kunst zu warnen – ihr schreibt er ein „Hängenbleiben“ (inhaere) an den Gemälden, ja ein „Einfangen“ (capere) des Verstandes zu.
Der Workshop geht von solchen »Zugkräften« im erweiterten Sinne aus, um kunsthistorische Analysen mit Ansätzen aus der Philosophie-, Literatur- und Wissenschaftsgeschichte ins Gespräch zu bringen. Wie werden »Zugkräfte« in Werken des Trecento modelliert? Sind diese primär auf ikonographische Vorlagen zurückzuführen oder zeigt sich darin ein besonderes Interesse, sichtbaren und unsichtbaren Wirkungsketten nachzuspüren? Inwiefern lässt sich mit diesem Ansatz Werk und Rezeption verschränken? Welche visuellen Strategien und technischen Verfahren werden übernommen, verfeinert, entwickelt, um Zug und Anziehung darzustellen und zu erzeugen? Welche Rolle spielen Bildarchitekturen, Rahmenformen und andere Dispositive (Vorhänge, Brüstungen, Gitter etc.) im Wechselspiel zwischen Anziehung und Distanzierung? Und welche literarischen, rhetorischen, naturphilosophischen oder moraltheologischen Überlegungen liegen dem zugrunde?
Bitte senden Sie Ihre Beitragsvorschläge mit einem max. 1-seitigen Abstract und dem Stichwort »Zugkräfte« in der Betreffzeile bis zum 15.12.2025 an die E-Mail-Adresse: imaginarien.der.kraft"AT"uni-hamburg.de.
>> Ankündigung des Workshops »›Zugkräfte‹ Potenziale der Kunst im Trecento« (PDF)

