Forum »Energiewende GESTALTEN. Ästhetische, gesellschaftliche und ökologische Herausforderungen«
Beschreibung
Das transdisziplinäre Forum »Energiewende GESTALTEN« stellt die Fragen nach den Gestaltungsmöglichkeiten und den naturästhetischen Auswirkungen der Energiewende in den Mittelpunkt der aktuellen Debatte. Ziel ist es, über die primär ingenieurtechnischen bzw. ökonomischen Auseinandersetzungen hinaus unterschiedliche Perspektiven auf Energielandschaften einzunehmen und damit Möglichkeitsräume für landschaftliche Veränderungen im Zuge der Energiewende zu eröffnen. Wir fragen: An welchen Orten konnten z.B. Windräder in das Landschaftsbild besser integriert werden – und warum? Wo und für wen stellen sie eine Störung des ästhetischen Empfindens dar? Wie verhalten sich sinnstiftende, funktionale und ästhetische Dimensionen der Energieinfrastruktur zueinander? Kann eine großflächige Verbauung von Windkraft- und Solaranlagen überhaupt zu einer ästhetisch befriedigenden Lösung führen?
Wir sind davon überzeugt, dass das gemeinsame Nachdenken verschiedener Disziplinen über die Zukunft der Landschaft ein Schlüssel sein kann, um die Akzeptanz der Energiewende zu erhöhen. Denn die Energiewende kann nur dann wirklich nachhaltig erfolgen, wenn ihre Umsetzung auf der Wahrnehmungsebene nicht als belastend empfunden wird. Dabei stellen wir uns sowohl gegen die vollständige Ablehnung regenerativer Energieanlagen als auch gegen einen relativierend-konstruktivistischen Ansatz, der landschaftliches Empfinden für historisch kontingent und damit für irrelevant erklärt.
Als Kunst- und Kulturhistoriker sind wir uns bewusst, dass damit Landschaftsbilder verbunden sind, die ihrerseits geschichtliche, politische, regionale und soziokulturelle Dimensionen besitzen. Zugleich sind wir davon überzeugt, dass diese Dimensionen dringend Berücksichtigung finden sollten.
Kooperationen
Prof. Dr. Lutz Hengst (Hochschule Fresenius, Geschichte und Theorie des Designs, der Kunst und Ästhetik)
PD Dr. Georg Toepfer (Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung, Programmbereich Lebenswissen)
Veranstaltungen
»Wahrnehmen was ist: Ein Workshop zur Stadtlandschaftswahrnehmung«
Veranstaltungsdatum: 12. Dezember 2024, 14:00 Uhr
Veranstaltungsort: Kunstverein in Hamburg, Klosterwall 23, 20095 Hamburg
Update 08.11.2024: Diese Veranstaltung muss leider aus organisatorischen Gründen entfallen.
Podiumsdiskussion »Energielandschaften zwischen Gestaltung und Politik«
Veranstaltungsdatum: 29. Oktober 2024, 19:00 Uhr
Veranstaltungsort: Kunstverein in Hamburg, Klosterwall 23, 20095 Hamburg
Interaktives Seminar »Energiewende und die Zukunft der Landschaft«
Veranstaltungsdatum: 22. November 2023, 10:00 Uhr
Veranstaltungsort: Jupiter-Campus, Mönckebergstraße 2-4, 20095 Hamburg
Workshop »Energielandschaften im Kontext: historisch und kulturell«
Veranstaltungsdatum: 21. November 2023, 18:00 Uhr
Veranstaltungsort: Jupiter-Campus, Mönckebergstraße 2-4, 20095 Hamburg
Workshop »Energiewende GESTALTEN«
Veranstaltungsdatum: 16. November 2023, 13:00–18:30 Uhr /
17. November 2023, 09:30–18:30 Uhr /
18. November 2023, 09:30–13:00 Uhr
Veranstaltungsort: Seminarzentrum der Alfred-Toepfer-Stiftung F.V.S. Gut Siggen, Siggen 1003, 23777 Heringsdorf
Nicht öffentlich.
Auftakt-Forum »Energiewende GESTALTEN«
Veranstaltungsdatum: 1. Oktober 2021, 14:00–18:00 Uhr /
2. Oktober 2021, 10:00–13:30 Uhr
Veranstaltungsort: Gorch-Fock-Wall 3, 20354 Hamburg
Nicht öffentlich.
Preview & Planungsgespräch für das Auftakt-Forum »Energiewende GESTALTEN«
Veranstaltungsdatum: 4. Dezember 2020
Veranstaltungsort: Zoom
Nicht öffentlich.
Zehn Thesen zur Gestaltung der Energiewende
Die zehn Thesen zur Gestaltung der Energiewende sind im Rahmen eines interdisziplinären Dialogs von Wissenschaftler:innen aus den Bereichen Kunstgeschichte, Kulturwissenschaften und Lebenswissenschaften entstanden. Die Abkehr von fossilen Energieträgern (Öl, Gas, Kohle) hin zu erneuerbaren Energiequellen aus Wind, Wasser und Sonne ist dringend geboten. Aktuell dominieren bei der Auswahl und Nutzung geeigneter Flächen für Windkraft- und Photovoltaikanlagen jedoch fast ausschließlich funktionale und ökonomische Überlegungen, während ästhetische sowie landschaftsgestalterische Aspekte nur eine untergeordnete Rolle spielen. Dabei zeigt sich die Bedeutung der Landschaft als ästhetischer Raum besonders in der Tatsache, dass die gesellschaftliche Zustimmung zur Energiewende zwar grundsätzlich hoch ist, deren konkrete Umsetzung jedoch immer wieder auf Akzeptanzprobleme stößt. Eine langfristige Akzeptanz der Energiewende wird nur dann möglich sein, wenn die räumliche Integration der Anlagen nicht als dauerhafte Störung, sondern als Bereicherung des Landschaftsbildes wahrgenommen wird.
Das Ziel der Thesen ist es, einen konstruktiven Austausch darüber zu initiieren, wie neue Energieinfrastrukturen so gestaltet und platziert werden können, dass sie in einen Dialog mit der umgebenden Landschaft treten, ohne dabei an Effizienz zu verlieren. Unsere Vision ist eine Landschaft, in der Energieanlagen nicht als isolierte Fremdkörper wahrgenommen werden, sondern als integrale Bestandteile, die zur Wertschätzung ihrer Umgebung beitragen. Die Entstehung der zehn Thesen geht auf mehrere Veranstaltungen zurück, die zu dem Thema gemeinsam mit Expert:innen vom Landschaftsschutz, Landschaftsgestaltung, Philosophie und Kunst unter anderem in Siggen stattgefunden haben.
Die Thesen verstehen sich als weiter zu entwickelnde Diskussionsgrundlage.