Prof. Dr. Maximilian Bergengruen
Vita
Maximilian Bergengruen ist Inhaber des Lehrstuhls für Neuere deutsche Literatur und Ideengeschichte am Institut für Deutsche Philologie der Universität Würzburg. Er habilitierte sich 2005 mit einer Arbeit über Literatur und Magie in der Frühen Neuzeit. Nach einem Heisenberg-Stipendium an der Universität Konstanz wurde er 2009 ordentlicher Professor am Département de langue et de littérature allemandes, 2014 folgte die Berufung auf ein Ordinariat für Neuere deutsche Literatur am Institut für Germanistik des KIT/Universität Karlsruhe. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf dem Verhältnis von Literatur und Wissen (Theologie, Medizin/Psychiatrie, Naturwissenschaften, Recht, Ökonomie) von der Frühen Neuzeit bis ins 20. Jahrhundert sowie auf literaturtheoretischen Fragen, insbesondere zur Form.
Publikationen (Auswahl)
- Die Formen des Teufels. Dämonologie und literarische Gattung in der Frühen Neuzeit, Wallstein: Göttingen. 2021.
- Verfolgungswahn und Vererbung. Metaphysische Medizin bei Goethe, Tieck und E.T.A. Hoffmann, Wallstein: Göttingen, 2018.
- Mystik der Nerven. Hugo von Hofmannsthals literarische Epistemologie des Nicht-mehr-Ich. Rombach, Freiburg i. Br.: Rombach Wissenschaft, 2010.
- Nachfolge Christi/Nachahmung der Natur. Himmlische und natürliche Magie bei Paracelsus, im Paracelsismus und in der Barockliteratur (Scheffler, Zesen, Grimmelshausen). Meiner: Hamburg, 2007.
- Schöne Seelen, groteske Körper. Jean Pauls ästhetische Dynamisierung der Anthropologie. Meiner: Hamburg, 2003.
Forschungsvorhaben: Kräfte des Marktes, Kräfte der Natur. Zur literarischen Ökonomie des 19. Jahrhunderts.
Während meines Fellowships möchte ich dem Begriff ‚Kraft‘ in ökonomischen Konzeptionen des 19. Jahrhunderts nachgehen. Anhand der Theorien der Historischen Schule und der Romane des Poetischen Realismus möchte ich untersuchen, wie das Zusammenspiel der Kräfte des Marktes, mit einem Schwerpunkt auf der ‚Arbeitskraft‘, imaginiert und auserzählt wird. Konzentrieren werde ich mich in diesem Zusammenhang auf die Romane bzw. Novellen von Gustav Freytag, Gottfried Keller und Theodor Fontane. Letzterer ist für das Thema der Kolleg-Forschungsgruppe insofern von besonderem Interesse, als er in seinen späten Romanen (‚Irrungen, Wirrungen‘, ‚Mathilde Möhring‘) über sein poetologisches Konzept der ‚Finessen‘ ökonomische und biologische Kräfte analogisiert.