Prof. Dr. Niklaus Largier
Vita
Niklaus Largier ist Sidney and Margaret Ancker Chair in the Humanities und Distinguished Professor für Deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft an der University of California, Berkeley. Forschungs- und Lehraufenthalte u.a. am Getty Center, am Wissenschaftskolleg Berlin, am Center for Advanced Studies BildEvidenz, in Princeton, Harvard, und Konstanz. Den Schwerpunkt seiner Forschung bildet die Geschichte der Mystik und ihre Bedeutung für Genealogien der Wahrnehmung, der Affekte, und der Imagination. Im Zentrum steht dabei ein an der Rhetorik und am Begriff der Figuration orientiertes Verständnis mystischer Ausdrucksformen und die Phänomenologie rhetorischer Effekte.
Publikationen (Auswahl)
- Spekulative Sinnlichkeit. Kontemplation und Spekulation im Mittelalter. Zürich: Chronos, 2018.
- Figures of Possibility: Aesthetic Experience, Mysticism, and the Play of Sensation. Stanford: Stanford University Press, 2022.
- “In horizonte aeternitatis. Der Horizont als Form der Wahrnehmung und Perspektivierung im Mittelalter.“ In: Shifting Horizons. A Line and Ist Movement in Art, History, and Philosophy. hg. von Beate Fricke und Lucas Burkart. Basel: Schwabe, 2022, S. 89-100.
- “Reweaving the Texture of Perception: Mysticism and the Production of Sensual and Affective Experience.” In: Constructions of Mysticism as a Universal: Roots and Interactions Across Borders. hg. von Annette Wilke. Wiesbaden: Harrassowitz, 2021, S. 55-66.
- “Die Figur des Realen. Zur Konvergenz von Realität und Möglichkeit.” In: Die Wirklichkeit des Realismus. hg. von Veronika Thanner, Josef Vogl und Dorothea Walzer. München: Fink, 2018, S. 41-56.
Forschungsvorhaben: Symbolic Forms – Symbolic Riffs. The Energetic Charge of Symbols
In seinem Buchprojekt “Symbolic Forms — Symbolic Riffs” beschäftigt sich Largier mit der Frage, wie symbolischer Ausdruck als wahrnehmungsformende Intervention mit dem Begriff der energetischen Aufladung zu verbinden ist. Ausgehend von Studien Hermann Useners, Aby Warburgs, Ernst Cassirers und Erich Auerbachs und im Anschluss an die Diskussionen über das Symbolische im 19. Jahrhundert steht dabei die Rekonstruktion eines Symbolbegriffs im Vordergrund, der seit den Ursprüngen in der antiken Orphik insbesondere in der Geschichte der Hymnik, darüber hinaus in Formen poetischer Defamiliarisierung und der Erregung von Staunen und Bewunderung eine wichtige Rolle spielt.