Prof. Dr. Thomas Hensel
Foto: Harald Koch / Hochschule Pforzheim
Vita
Prof. Dr. Thomas Hensel hat Philosophie, Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Unternehmensführung in Hamburg, München und Vallendar studiert. Er war Stipendiat der Hansischen Universitätsstiftung und der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie Fellow der Kolleg-Forschungsgruppen „Bildakt und Verkörperung“ (Humboldt-Universität zu Berlin), „BildEvidenz. Geschichte und Ästhetik“ (Freie Universität Berlin) und „Cinepoetics – Poetologien audiovisueller Bilder“ (Freie Universität Berlin). 2012 wurde ihm der Aby M. Warburg-Förderpreis des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg verliehen. Nach Stationen im In- und Ausland ist er seit 2013 Inhaber des Lehrstuhls für Kunst- und Designtheorie an der Fakultät für Gestaltung der Hochschule Pforzheim. In dieser Funktion leitet er derzeit mit Prof. Dr. Evelyn Echle ein vom BMBF gefördertes Forschungsprojekt zur historischen Lehrmittelsammlung der Kunstgewerbeschule Pforzheim (https://designpf.hs-pforzheim.de/kupfer). Daneben war er von 2011 bis 2024 Mitglied der Faculty der Donau-Universität Krems und ist seit 2016 Co-Direktor des Institute for Human Engineering & Empathic Design Pforzheim (https://www.hs-pforzheim.de/forschung/institute/heed) sowie Ausstellungskurator (u. a. am ZKM, am Bauhaus Dessau, im Museum Ulm oder im Neues Museum Nürnberg). Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Medien- und Wissen(schaft)sgeschichte der Kunstwissenschaft (insbes. Aby Warburg), Altdeutsche Malerei/Zeichnung (insbes. Albrecht Dürer und Donauschule), Designgeschichte und -theorie (insbes. Bauhaus und Hochschule für Gestaltung Ulm) sowie die Game Studies (insbes. Bildlichkeit des Computerspiels).
Publikationen (Auswahl)
- Der Ulmer Hocker. Idee – Ikone – Idol, Stuttgart: av edition, 2023 (mit Viktoria Lea Heinrich und Martin Mäntele).
- Obumbro. SchattenKunst ComputerSpiel, dt./engl., Ulm: Museum Ulm, 2019.
- BAU [ SPIEL ] HAUS. 4-teilige Publikation zur gleichnamigen Ausstellung im Neuen Museum – Staatliches Museum für Kunst und Design Nürnberg, bestehend aus Katalog, Reader, Künstlerbuch (Olaf Nicolai) und Tüte (Liam Gillick), dt./engl., Wien: Verlag für moderne Kunst, 2019 (Hg., mit Robert Eikmeyer und Eva Kraus).
- Game Studies, Wiesbaden: Springer VS, 2018 (Hg., mit Benjamin Beil und Andreas Rauscher).
- Wie aus der Kunstgeschichte eine Bildwissenschaft wurde. Aby Warburgs Graphien, Berlin: Akademie, 2011.
Forschungsvorhaben: „How to Equip Power Skeleton“. Gedankengänge zu Spielmechaniken des Computerspiels
Im Zuge des Fellowships soll das Schreiben an einer Monographie abgeschlossen werden, die sich der Bildlichkeit des Computerspiels widmet und damit einen wesentlichen Beitrag zum Verstehen eines der populärsten und wirkmächtigsten Artefakte unserer Alltagskultur zu leisten sucht („Das Spielen des Bildes. Zur Ikonizität des Computerspiels“). Den Kern des Buches bilden Fallstudien, die mit kulturhistorisch kapitalen Ausdrucksformen reflexiver oder remediatisierender Bilder in prominenten commercial games unterschiedlichster Genres diverse Spielarten von Ikonizität als Konstituens des Computerspiels erschließen. Zu den Ausdrucksformen zählen das Stillleben und die Wunderkammer genauso wie das Diorama und die Tabula rasa; zu den Genres gehören das Puzzle Game oder das Horror Survival Game ebenso wie das Action Adventure und der Ego Shooter. Gerahmt werden diese Analysen von Kapiteln, die jene Dispositive und Diskurse theoretisch untermauern und nicht zuletzt die Frage stellen, inwieweit es sich beim Computerspiel um eine „zehnte Kunst“ handeln kann. Vor diesem Horizont widmet sich das Forschungsprojekt konkret zuvörderst der Erarbeitung und Formulierung eines Kapitels, das sich mit dem Spiel „Death Stranding“ (2019/21) befasst. Hier steht eine beispiellose Spielmechanik im Zentrum, die in mannigfacher Weise, in physikalischer genauso wie in symbolischer Hinsicht, Kräfteverhältnisse performiert.