Prof. em. Dr. Erhard Schüttpelz
Vita
Erhard Schüttpelz, seit 2005 Professor für Medientheorie an der Universität Siegen, nach einem Studium der Germanistik, Anglistik und Ethnologie in Hannover, Exeter, Bonn, Oxford und Köln, und anschließenden Forschungstätigkeiten in New York (Columbia University), Konstanz, Köln und Wien. Promotion in Bonn (1994), Habilitation in Konstanz (2003). Hauptantragsteller des Graduiertenkollegs „Locating Media“ und des SFB „Medien der Kooperation“. Zwischenzeitlich gewählter Fachgutachter der DFG und Mitglied des Hochschulrats der Universität Siegen. Fellowships in Weimar, Konstanz, Berlin, Münster und Erlangen. 2025 Träger des Warburg-Preises. Ab dem 01.10.2025 Emeritus.
Publikationen (Auswahl)
- Medium, Medium (Berlin 2025).
- Deutland (Berlin 2023).
- A Kind of World War / Eine Art Weltkrieg (Berlin 2021, mit Anselm Franke).
- Die Moderne im Spiegel des Primitiven (München 2005).
- Figuren der Rede (Berlin 1996).
Forschungsvorhaben: Mana, Wakan, Orenda und andere außereuropäische Kategorisierungen von Kraft um 1900
Zwischen 1880 und 1914 wurden unterschiedliche (vermeintlich) außereuropäische Kategorisierungen für euroamerikanische Theorie-Debatten herangezogen. Insbesondere erwiesen sich das polynesische „Mana“ (und „Tabu“, außerdem „hau"), sowie die nordamerikanischen „wakan“ und „Orenda“ als attraktiv für Debatten über verallgemeinerte Kraft-Kategorisierungen zwischen Magie und Technik, philosophischer Terminologie und kolonialer Peripherie. Das Vorhaben widmet sich den damaligen Anlässen und Quellen der jeweiligen Debatte, der langfristigen Rezeption sowie der eigenartigen Renaissance viktorianischer Terminologie in der Gegenwart.